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Kapazitive Lasten und Lampenlasten

Im Gegensatz zu induktiven Lasten treten bei kapazitiven Lasten und Lampenlasten erhöhte Einschaltströme auf, die zu Störungen - bis zum Verschweißen der Kontakte - führen können. Beim Schalten von aufgeladenen Kondensatoren (z.B. auch Kabelkapazitäten) tritt eine plötzliche Entladung ein, deren Intensität von der Kapazität und der Länge der als Reihenwiderstand zu betrachtenden Zuleitung zum Schalter abhängt. Die Entladestromspitze wird weitgehend durch einen Reihenwiderstand zum Kondensator herabgesetzt. Seine Dimensionierung wird von den Möglichkeiten des jeweiligen Schaltkreises bestimmt. Jedenfalls sollte er so groß wie möglich sein, um den Entladestrom auf einen zulässigen Wert zu begrenzen. Diese Überlegungen gelten analog auch für das Aufladen von Kondensatoren.

Schutz gegen hohe Entladeströme von Kondensatoren. Je nach Schaltkreis sollte R1 oder R2 oder beide angewendet werden.

Auf das Schalten von Lampenlasten soll noch kurz hingewiesen werden. Bekanntlich haben Glühlampenfäden im kalten, d.h. im nicht eingeschalteten Zustand, einen Widerstand, der etwa zehnmal kleiner ist als im glühenden Zustand. Das bedeutet, daß beim Einschalten - wenn auch nur kurzzeitig - ein zehnmal höherer Strom fließt als im statischen Zustand der Lampe. Dieser 10-fache Einschaltstromstoß kann durch einen in Reihe geschalteten Strombegrenzungswiderstand auf ein zulässiges Maß herabgesetzt werden. Eine andere Möglichkeit ist die Parallelschaltung eines Widerstandes zum Schalter, der den Lampenfaden im ausgeschalteten Zustand dauernd so weit vorheizt, daß er gerade noch nicht glüht. Beide Schutzarten sind mit Leistungsverlust verbunden.

 

 

Beschneiden und Biegen der Anschlußenden

Da die Schaltzungen der Reedschalter einen Teil des magnetischen Kreises einschließen, bewirkt die Kürzung der Anschlußenden eine Erhöhung der Ansprech - und Rückfallwerte.

Wenn die Anschlußenden geschnitten oder gebogen werden, ist sicherzustellen, daß eine Einspannvorrichtung den zwischen Glas und Schnitt- oder Biegestelle verbleibenden Teil bei "freischwebendem" Glaskörper festhält.

Dadurch kann der eingeschmolzene Teil der Schaltzunge nicht verstellt und die Glas-Metall-Verbindung nicht beschädigt werden. Der Schnitt- oder Biegepunkt soll mindestens 3 mm von der Einschmelzung entferntsein.

Als Magnetwerkstoff werden im allgemeinen ALNICO (eine gesinterte Aluminium-Nickel-Kobald-Legierung) Keramik (Bariumferrit oder andere Metalloxyde) oder Seitenerdmagnete verwendet. Wegen ihrer magnetischen Eigenschaften unterscheiden sich diese Arten im wesentlichen in der Form. Alnico-Magnete sind Stangenmagnete mit einem Längen-/ Durchmesserverhältnis von 3/1,5/1 während Oxydmagnete im allgemeinen als Scheibenmagnete oder Formmagnete ausgebildet sind. Ein ebenfalls zu beachtender Unterschied ist im Temperaturkoeffizienten gegeben Alnico 0 02 %/K Oxyd 0 2 %/K.

Lebensdauer

Die Lebensdauer der Reedschalter beträgt bei max. Belastung mind. 105 W Schaltspiele Bei kleineren Lasten kann die Lebensdauer bis zu 5x108 Schaltspiele betragen. Die mechanische Lebensdauererwartung beträgt mindestens 10^ Schaltspiele. Beim Schalten von induktiven-, kapazitiven- und Lampenlasten kann sich die Lebensdauer infolge Überschreitens der zulässigen Einschaltströme bzw. Schaltspannungen erheblich reduzieren